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Thomas Zeller
 
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Mediation


- Definition
- Kostenfaktor Konflikt
- Konfliktverständnis
- Grundhaltung
- Ablauf
- Nutzen
- Anwendungsfelder
- Interkulturelle Mediation
- Teamklärung

 


Interkulturelle Mediation

„Wahrscheinlich gehört das zu den häufigsten Fehlern die wir begehen: Dass wir denken, alle dächten so wie wir.“ (Hermann Kant)

Das Thema Diversity Management erobert zunehmend die Vorstandsetagen deutscher Unternehmen, bis hin zu Behörden, Verwaltung und Sozialeinrichtungen, die eine interkulturelle Öffnung propagieren. Siemens-Chef Löscher etwa warnt: Wenn sich die deutsche Wirtschaft nicht in diese Richtung bewege, drohe die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu leiden. Auch Maud Pagel, die Leiterin des Bereichs Diversity bei der Deutschen Telekom sieht in der kulturellen Vielfalt einen „Wettbewerbsvorteil“.

Interkulturelle Zusammenarbeit wird in einer zunehmend globalisierten Welt mehr und mehr alltäglicher. Allerdings gelingt es nicht immer, diese vollkommen konfliktfrei zu gestalten. Häufig kommt es zu Missverständnissen und Konflikten, wenn Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung aufeinander treffen. Unausgesprochene Missverständnisse wiederum führen zu (Dauer-)Konflikten. Auch wenn sie verdeckt sind, bremsen diese unterschwelligen Spannungen die Kooperation in Teams.

Quellen für interkulturelle Konflikte:

  • Der unterschiedliche Umgang mit Zeit (Pünktlichkeit) führt zu falschen Interpretationen, und Ursachenzuschreibung (Motivation, Engagement) und mitunter zur Verfestigung von Vorurteilen
  • Differenzen in der Art und Weisen mit Kritik oder Konflikten umzugehen kann sehr leicht als Kränkungen erlebt werden, die demotiviert und einen innerem Rückzug zur Folge haben kann
  • Die unterschiedliche Bewertung von Hierarchie kann dazu führen, dass deutsche Mitarbeiter ihre ausländischen Kollegen als permanente “Ja-Sager“ ablehnen
  • Auch unterschiedliche Wege der Entscheidungsfindung lassen Menschen anderer kultureller Herkunft weniger selbstbewusst oder durchsetzungsfähig erscheinen

Interkulturelle Mediation macht die Missverständnisse zunächst bewusst, um sie im nächsten Schritt zu (er)klären und aufzulösen. Dabei geht die Interkulturelle Mediation häufig andere Wege als das westlich-orientierte Verfahren. Ziel des Verfahrens ist es, die Beteiligten bei der Entwicklung von Strategien zu unterstützen, wie zukünftig Konflikte aus interkulturellen Missverständnissen eigenständig löst werden können.

Gerade bei interkulturellen Teamkonflikten hat die Interkulturelle Mediation neben der Konfliktlösung noch sehr bedeutende Nebeneffekte: Die Beteiligten werden für Unterschiede sensibilisiert und lernen unterschiedlichen die Denk-, Wahrnehmungs-, und Handlungsweise der Konfliktparteien zu verstehen und richtig zu deuten. Aus der Fähigkeit unterschiedliche Perspektiven einzunehmen erweitern die Teammitglieder ihre Handlungskompetenzen erheblich. Durch die kulturadäquate Dekodierung interkultureller Phänomene verbessert sich die Kommunikation und die Zusammenarbeit. Dies hat eine Stärkung des „Wir-Gefühls“ trotz kultureller Differenzen zur Folge. Kulturelle Unterschiede werden so eher wertgeschätzt und können als positive Ressource für das Team nutzbar gemacht werden.